22. Dezember 2024 Timo Hörske - persönlicher Blog
Schadenmelder – Bremerhaven de

Schadenmelder – Bremerhaven.de

Ich hatte euch im März 2015 schon mal auf meinem Blog über ein persönliches Projekt informiert ((Beitrag: Melden wo der Schuh drückt)). Mein Wunsch für Bremerhaven war eine Plattform bzw. ein Online-System zur Meldung von Infrastrukturproblemen nach Vorbild des Landes Brandenburg. Seit Anfang des Jahres gibt es mittlerweile den Schadenmelder der Stadt Bremerhaven. Nach einigen Monaten ist es Zeit ein Resümee zu ziehen.

Schadenmelder – die Geschichte dahinter

Angefangen hat alles Anfang des Jahres 2014, damals hatte ich durch Zufall den Märker des Landes Brandenburg entdeckt. Der Schadenmelder ermöglicht seit 2009 den Bürgerinnen und Bürgern Hinweise zu geben wo beispielsweise Lampen ausgefallen sind, wo sich wilde Mülldeponien befinden oder Ähnliches. Ziel ist es eine transparente Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern aufzubauen.

Das Besondere ist die Darstellung mit Hilfe einer Ampel. Die Farbe der Ampel zeigt an, ob ein Problem bereits bearbeitet wird oder gar schon beseitigt worden ist. Doppelmeldungen werden so reduziert und es wird deutlich, was die Verwaltung täglich leistet und oftmals nicht gesehen wird.

Begründung unserer Anträge beim Unterbezirksparteitag der SPD Bremerhaven (Foto: Holger Welt)

Zum damaligen Zeitpunkt gab es einige Probleme mit wilden Müllkippen in Bremerhaven. Ideale Gelegenheit einmal die Politik und Verwaltung auf diese Lösungsmöglichkeit hinzuweisen. Gesagt, getan. Ich habe über meinen Ortsverein einen Antrag an unsere Partei gestellt, die die Idee wohlwollend unterstützt hat.

Da auch die Lokalpresse das Thema Müll auf dem Schirm hatte, dauerte es nicht lange bis auch die Nordseezeitung die Idee aufgegriffen hatte. So schaffte ich es das erste Mal auf die Titelseite der Lokalseite. Einen kurzen Einblick in den Artikel gibt es hier: Archiv Artikel Nordseezeitung – Wo der Schuh drückt

Auch die Stadtteilkonferenzen in der Stadt haben sich im Anschluß mit dem Vorschlag beschäftigt. Die öffentliche Wahrnehmung zusammen mit der Presseberichterstattung führten relativ schnell dazu, dass ich einen Termin mit zuständigen Ideen- und Beschwerdestelle der Stadtverwaltung wahrgenommen habe. Eingeladen hatte dazu der Magistratsdirektor. Mein Eindruck wurde bestätigen: dort wird eine gute und solide Arbeit gemacht , aber die Bürgerinnen und Bürger bekommen davon nicht oder nur sehr wenig mit.

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Skepsis und Umsetzung

Schadenmelder – Bremerhaven deNatürlich musste ich erstmal die zu erwartende Skepsis überwinden, die Sorgen waren: Telefon, Onlineformular und E-Mail gebe es ja bereits und die Gefahr sei groß, dass nur Blödsinn gemeldet werde. Die gleichen Anfangsschwierigkeiten hatten auch die Kommunen in Brandenburg. Ich konnte daher von den Erfahrungen von dort berichten und aufzeigen, dass diese Sorgen bei einem Schadenmelder nicht begründet sind.

Es geht nicht um einen höheren Aufwand: sondern um eine transparentere Darstellung der geleisteten Arbeit und den Effekt Doppelmeldungen zu reduzieren.

DIe Stadt verwendete zu dem Zeitpunkt bereits ein Vorgangs-Bearbeitungs-Verfahren für die Bearbeitung der Hinweise aus der Bevölkerung. Perfekte Voraussetzungen also. Zusammen mit dem Hersteller konnte nun eine Aussendarstellung entwickelt werden, die die Vorgänge auch Online mit Hilfe der Ampel anzeigen kann.

Von der Idee bis zur Freigabe Anfang des Jahres dauerte es nun knapp 3 Jahre. Dies hängt aber hauptsächlich damit zusammen, dass die neue Internetseite der Stadt Bremerhaven noch nicht fertig war. Denn der Schadenmelder sollte gemeinsam mit der neuen Seite online gehen. Dies war nachvollziehbar und praktikabel.

Wie läuft der Schadenmelder?

Seit dem Start des Angebotes kann man mittlerweile 188 ((Stand 11. Oktober 2017)) aufgegebene Hinweise nachschlagen, der größte Teil konnte immer sehr zügig abgearbeitet werden und sind alle mit einer Erklärung – was gemacht wurde – versehen. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass dies ein gutes Angebot an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt ist. Der Schadenmelder wird gut angenommen und ist eine sehr gute Umsetzung der aufgeworfenen Idee.

Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass man als Bürger in einer Kommune auch seine konkreten Ideen und Vorschläge umsetzen kann. Es ist auch Maßgabe dafür, dass Politik und Verwaltung nicht immer so abstrakt und bürgerfern ist, wie landläufig gemeint wird.

Zusammengefasst freue ich mich, dass die Stadt einen Schadenmelder hat und dieser auch so gut angenommen wird.

Hier geht es zum Schadenmelder.

 

Ein Kommentar

  1. Danke für die tolle Beschreibung des Warum und Wie. Habe mich sehr gefreut, dass die Stadt sowas jetzt hat. Werde es bei Gelegenheit auch ausprobieren.

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