Die Suche nach extraterrestrischer Intelligenz, nach der englischen Übersetzung abgekürzt SETI, bezeichnet die Bemühungen verschiedener wissenschaftlichen Projekte, die unter anderem den Radiobereich des elektromagnetischen Spektrums nach möglichen technischen Signalen höher entwickelter Zivilisationen im Universum untersuchen.
Ich persönlich finde es immer wieder spannend sich auch ausserhalb der eigenen beruflichen, poltischen oder gesellschaftlichen Horizonte für wissenschaftliche Projekte zu interessieren. Vielleicht auch für Projekte deren Zieldimensionen vielleicht dem eigenen Weltbild oder den eigenen Erfahrungen widersprechen. Meiner Meinung nach bleibt man nur so frei von beengenden und einschränkenden Gedanken und verhindert eine Einfältigkeit der eigenen Weltanschauung.
Bereits vor vielen Jahren habe ich mich deshalb das erste Mal mit SETI @home beschäftigt. In den letzten Tagen habe ich den BONIC Manager erneut heruntergeladen und mir einen neuen Account zu gelegt. Nach vielen Jahren der Abwesenheit vergisst man nun mal leider auch für solche Projekte die Zugangsdaten.
Was ist SETI @home?
Ich hatte oben bereits erwähnt das die Erforschung von extraterrestrischer Intelligenz verschiedene Projekte kennt. Eine Möglichkeit der Herangehensweise, bekannt als radio SETI, nutzt Radioteleskope, um nach schmalbandigen Funksignalen aus dem All zu suchen. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Signale nicht natürlichen Ursprungs sein können ((diese Annahme basiert auf der Erfahrung, dass in unseren terrestischen Bedingungen solche Funksignale nicht natürlich auftreten)), daher käme die Entdeckung solcher Signale einem Beleg auf die mögliche Existenz außerirdischer Technologie und damit der Analogie von höherer Intelligenz gleich.
Radio telescope signals consist primarily of noise (from celestial sources and the receiver’s electronics) and man-made signals such as TV stations, radar, and satellites. Modern radio SETI projects analyze the data digitally. More computing power enables searches to cover greater frequency ranges with more sensitivity. Radio SETI, therefore, has an insatiable appetite for computing power. ((Quelle: http://setiathome.berkeley.edu/sah_about.php ))
Bis in die 90er Jahre wurden die Unmengen an Daten, welche von entsprechenden Teleskopen eingefangen wurden, über spezialisierte Supercomputer analysiert. Der Vater des SETI @home Programmes David Gedye kam 1995 auf die Idee einen virtuellen Supercomputer zu nutzen um mehr Daten verarbeiten zu können. ((Ein virtueller Supercomputer ist eine große Anzahl mit dem Internet verbundener Computer, die Ihre Rechenleistung gemeinsam nutzen.)) Erstmals gibt SETI @home 1999 online.
Aktuell läuft das Projekt über die University of California, Berkeley ((http://www.berkeley.edu/)), die auch u.a. die Homepage des Projektes: http://setiathome.berkeley.edu/index.php betreut. Von dort werden die Daten aufgeteilt und auf alle Interessierten und deren Rechner verteilt sowie die Ergebnisse zentral kontrolliert und ausgewertet.
Das Projekt an dem ich jetzt teilnehme im Gegensatz zur meiner ersten Teilnahme müsste eigentlich SETI @home II heißen, denn die eigentlichen Daten stammen von der früheren Version des Projektes ((dieses wurde entsprechend SETI @home – Classic genannt)). Sollte ich eurer Interesse geweckt haben, dann schaut euch einfach mal die Infoseite dazu an ((http://setiathome.berkeley.edu/sah_about.php)).
Wie funktioniert dies am heimischen Rechner? – Eine Anleitung
- Vorraussetzungen:
- Im ersten Download (des BONIC Managers ((mit diesem Programm kann man auch andere dezentrale Rechenprojekte unterstüzen http://boinc.berkeley.edu/download.php)) ) wird ein Datenpaket von etwa 10 MB heruntergeladen.
- ca. 20 MB freier Speicherplatz, ca. 64 MB RAM benötigt
- Auf einem durchschnittlichen Computer (z.B. einem Pentium 4 mit 2 Ghz) sollte SETI@home mindestens 2 Stunden pro Woche laufen (die Teilnahmen mit älteren Computer ist natürlich auch möglich, auf diesen muss das Programm dann dementsprechend länger laufen).
- Programm installieren
- Projekt wie z.B.: SETI@home auswählen und sich registrieren
- Rechner wenn man Ihn nicht benötigt einfach mal für die gute Sache weiterlaufen lassen, oder wenn man ihn eh ständig an hat das Programm mitlaufen lassen
Weitere Projekte
Ich habe noch einige weitere Projekt für die ich Rechenzeit investiere u.a. NFS@home (Primzahlzerlegung von riesigen Zahlen) und rosetta@home (rechnerische Simulation um Proteinstrukturen und Proteinbindungen aus einer Aminosäuresequenz vorherzusagen, dies soll der Erforschung verschiedener degenerativen Erkrankungen dienen).
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Möglichkeiten und Chancen dezentraler Rechnerverbindung und dem damit verbundenen Kerngedanken der Entwicklung des Internets als unglaublich spannend empfinde und froh bin, dass jeder mit Rechner und Internet so an eben solchen Projekten teilnehmen kann.