Seit dem gestrigen Nachmittag habe ich viele Nachrufe gelesen, viele Statements gehört und einige Reportagen gesehen über einen weltmännischen Staatsmann: Helmut Schmidt.
Oft ist von Trauer gesprochen worde und das dem Menschen in Deutschland etwas fehlen dürfte. Ja das wird er, er der starken Willens war und sich nur seinem Gewissen Untertan war und sich dennoch immer nur als “leitender Angestellter der Republik” verstanden wissen wollte. Seine Zeit war es, da er handeln musste. Die Krisen in denen er Bundeskanzler war erforderten Einen, der wusste wie es anzupacken war und dabei unerschütterlich geblieben ist gegen alle Widerstände. Dafür gebührt Ihm höhste Anerkennung und ein hohes Maß an Tribut.
Ich kannte Ihn wie viele meiner Generation nicht persönlich und dennoch strahlte er lange nach seiner “politischen” Zeit eine wohlverdiente Autorität und Weisheit aus, die nicht immer nur seinem Intellekt galt sondern aus meiner Sicht viel eher seiner haarscharfen Analyse der Situation oder seiner Umgebung geschuldet war. Wann immer ich an der Sichtweise meiner Partei, der SPD, zweifelt sowar es auch Helmut Schmidt der den Finger in die Wunde steckt und aussprach was viele sich nur trauten zu denken. Seine direkte, ehrliche und für Politiker und Vordenker selten gewordene offen, wahrheitsliebe Art wird nicht nur mir fehlen.
Bewunderung in sofern, dass dieser pathetische Begriff in der heutigen Zeit noch Bedeutung hat, zolle ich diesem großen Mann für seine Geradlinigkeit und seinem unverrückbaren Verständnis von Demokratie, der Verantwortung die ein Staatsmann in der Erfüllung seiner Pflicht übernimmt.
Vieles wäre in Deutschland vielleicht anders gekommen, vieles würde anders sein und wird auch in Zukunft anders sein ohne Helmut Schmidt. Dafür gilt Ihm unser Dank. Nicht trauern sollte Deutschland sondern dankbar sein. Denn ein Leben darf beruhigt zu Ende gehen und ein gutes Gefühl hinterlassen für die Lebensleistung die zurückbleibt.
Für mich ist der Tod eines Menschen viel eher die Chance zurückzublicken auf das was war, als auf das was fehlen wird. In diesem Sinne empfinde ich Faszination für einen Menschen, der entgegen sämtlicher “Anstandsregeln” im öffentlich-rechtlichen Fernsehen immer seine “Mentholzigaretten” rauchte und nicht müde wurde “Willen braucht man. Und Zigaretten” deutlich zu machen. Diese scheinbaren Kleinigkeiten aber bleiben im Gedächtnis haften.
Ich wünsche seiner Familie die nötige Kraft und den Mut den Helmut Schmidt seinen Bürgerinnen und Bürgern so oft gegeben hat zurück zugeben für die Zeiten, die jetzt kommen werden.
Unser Lotse ist von Bord gegangen, wird aber auch in Zukunft uns einen Kurs vorgeben. Ich wünsche Helmut Schmidt alles Gute auf seiner Fahrt und werde Ihm ein ehrenhaftes Gedenken bewahren.