Heute war es soweit… Die Kundgebung des Bündnisses für Toleranz aus Vertretern der Politik, Gewerkschaften, Verbänden und Institutionen zog über 1.000 Personen vor die Große Kirche in Bremerhaven.
Die Redner waren vielfältig wie unsere schöne Stadt. Der Oberbürgermeister Melf Grantz begrüßte die versammelten Bürgerinnen und Bürger mit den Worten: “„Dass wir alle uns heute Abend hier versammelt haben, zeigt, wie sehr dieses Thema die Menschen in unserer Stadt bewegt. Es zeigt, wie viele Menschen in dieser Stadt deutlich machen wollen: Mit uns wird es keine Fremdenfeindlichkeit, keine Intoleranz und auch keine islamfeindliche Stimmungsmache geben.“
Für die Gewerkschaften sprach Karsten Behrenwald von der internationalen Verknüpfung in den Bremerhaven Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, die Bremerhaven schon immer geprägt haben.
Als Pastor der Großen Kirche erinnerte Dirk Schneider an die Zeit von 1973 bis 1988, wo den angekommenen Muslimen in Bremerhaven der Gemeindesaal für Ihre Religionsausübung überlassen worden ist.
Superintendentin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bremerhaven, Susanne von Wendorf-Blumröder, mahnte an, dass es Pflicht jedes wahrhaftigen Christen sei, Flüchtlinge aufzunehmen. In der bewegten Geschichte des Abendslandes sei durch rechte Tendenzen und religiöse Intoleranz zu viel Schaden entstanden, stellte sie bestimmt fest.
Besonders bewegend fand ich persönlich den Dank des Flüchtlings Armi Assadi für die Unterstützung, die Bremerhaven ihm gibt. Denn in seinem Ursprungsland Iran gibt es aus seiner Sicht keine echte Freiheit wie in Deutschland.
Mircea Ionescu von der Jüdischen Gemeinde Bremerhaven bezog sich in seinem Redebeitrag auf die aktuellen Anschläge in Frankreich und Dänkemark und zeigte auf, wohin eine intolerante Gesellschaft führen kann. Er sprach für seine Gemeinde, dass diese sich in Bremerhaven zu Hause fühlt.
Ebenfalls mit einem Statement vertreten war Fatih Kurutlu von der Türkisch-Islamischen Gemeinde Bremerhaven und forderte zu einer neuen Geschlossenheit auf: „Durch den Terror sind Frieden, Toleranz und Nächstenliebe bedroht. Wir dürfen von Extremisten keinen Keil in die Gesellschaft treiben lassen, sondern müssen gemeinsam Hand in Hand gegen den Terror vorgehen.“
Ich fand es beeindruckend, wieviel Bürgerinnen und Bürger sich heute versammelt haben. Wir haben ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt gesetzt. Bei uns haben rechte Tendenzen keine Chance. Da können wir stolz drauf sein. Ich danke Allen, die heute dabei waren und gezeigt haben, dass in Bremerhaven immer noch gilt “Bunt statt Braun”.